Etwas
schlummert in dir
und wartet auf sein Erwachen.
.
Etwas
will ausbrechen
sich aufbäumen
sich zeigen
.
Etwas
brüllt dich an
treibt dich voran
.
erstickt dich
.
bis du keine Luft mehr bekommst
.
qualvoll am Boden krampfst
.
und dich fragst wo du falsch abgebogen bist
.
verloren
.
alles was dir wichtig war
.
alleine
.
und das nicht freiwillig
.
orientierungslos
und
hoffnungslos
.
denkst du
,
ist ETWAS schlecht?
.
Etwas
schenkt dir Feuer und Tatendrang
verlangt dir alles ab
zwingt dich zur Höchstleistung
ist nicht zufrieden mit dem Minimum.
.
finden statt suchen
.
Etwas
ist manchmal ungeduldig
fängt an zu suchen
statt zu finden
.
oder bin das ich?
.
wenn das Etwas doch was Heiliges
in mir ist
wie kann ich dann Etwas für meinen Schmerz verantwortlich machen?
.
Etwas
ist nicht zu greifen
unerklärbar
und doch versuche ich Verständnis aufzubauen.
.
Etwas
ist einfach da
in mir
lebt es
formt mich
macht mich aus
und ich sage dir ehrlich
ich lebe gerne damit
auch wenn ich nicht weiß was es ist
denn
Etwas
füllt mich aus.
.
Die Qualen die ich erleide
die Unsicherheit die mich begleitet
die Differenzen zwischen mir und anderen
.
all das
ist Leben
auf der Suche nach meinem Weg
statt meinen Lebenspfad zu finden.
.
Das Ego was mich scheitern lässt.
Und doch ist Etwas immer da für mich.
.
Etwas.
Sabine
Immer noch zitier ich gern,
diesmal Christian Morgenstern:
Geschöpf nicht mehr, Gebieter der Gedanken
Geschöpf nicht mehr, Gebieter der Gedanken,
des Willens Herr, nicht mehr in Willens Frone,
der flutenden Empfindung Maß und Meister,
zu tief, um an Verneinung zu erkranken,
zu frei, als daß Verstocktheit in ihm wohne:
So bindet sich ein Mensch ans Reich der Geister:
So findet er den Pfad zum Thron der Throne.
Christian Morgenstern