Unser Unvermögen

zu kommunizieren

ohne den anderen zu verletzen

raubt mir die Luft zum atmen.

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Deine Ignoranz

gegenüber meinen Bedürfnissen

treibt mich in den Wahnsinn

und lässt mich an mir zweifeln.

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Mein Ausbruchstrieb

und das Gefühl der Gefangenschaft –

unterdrückter Wille

der zur Rebellion anheizt.

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Und nun steh ich hier.

Allein auf dem Hinterlandway in Australien.

5 Stunden Fußmarsch vom nächsten Dorf entfernt

und hoffe, dass ein Fremder mich mitnimmt

weil du mich ja ansonsten nicht gehen lässt.

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Wut und Tränen machen die Sicht schwer.

und so stapfe ich trotzig den Weg entlang

um für mich einzustehen

meinen Bedürfnissen treu zu bleiben –

zumindest ist das die Geschichte, die ich mir erzähle.

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Autoreifen quietschen

und neben mir kommt ein Auto zu stehen

„You need a lift?“

Ich hatte noch nicht mal meinen Daumen rausgestreckt.

Das Leben fängt mich auf

Ein Lächeln erschleicht sich den Weg auf meine Lippen.

Ich öffne die Autotür und steige ein.

Er ist DJ, wohnt nicht weit von mir

und nimmt mich mit.

Einfach so.

Ein Hochgefühl breitet sich in mir aus

als ich realisiere, wie stark ich doch alleine bin

und welchen Effekt ich auf die Welt haben kann.

Er lässt mich an einer Kreuzung raus

und von nun an hebe ich meinen Daumen

bei jedem vorbeirauschenden Auto

Eine Frau mit ihrer Tochter nimmt mich mit

Dann

Ein 30 jähriger Hotelmanager mit seinem Benzer

dessen Sitze Gelenke eingebaut haben,

um meine Position bei jeder Kurve zu stabilisieren –

und schwups bin ich da wo ich hinwollte.

5 Minuten vor Start einer Filmvorstellung im Kino,

eine Biografie einer unabhängigen, starken Frau – die mich mitreißt.

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Im Anschluss im Kaufhaus begegne ich Bekannten,

die mich herzlich empfangen.

Nicht jeder hier ignoriert mich, stelle ich erleichtert fest.

Sie hören mir zu, erzählen

eine Seelenwärmende Begegnung

beflügelt mein Unterfangen.

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Da ich nicht noch mehr Trotz und Rebellion an den Tag legen will

beschließe ich mich auf den Rückweg zu machen

und auf Versöhnung zu hoffen,

statt anderswo zu nächtigen.

Es ist inzwischen Nacht – Supermoon

der mir auf den dunklen Straßen zumindest etwas Licht spendet.

22 km zu laufen.

Laut Maps 5 Stunden

Ich marschiere los

Befreit, kompletter Herr über mein Schicksal zu sein

und dennoch in Sorge, um meine mentale und physische Stärke.

Beim Gedanken an den Streit toben Kräfte in meiner Brust

die Tränen hervordrängen, die ich eigentlich nicht vergießen will.

Unbezähmbare Kräfte

die mich energetisieren

Wut

und die mich dennoch antreiben.

Kurz erwäge ich im Freien zu nächtigen

doch in Anbetracht der Schlangen, Spinnen, Moskitos und sonstigen Wildlingen

verwerfe ich diese Option wieder,

zumal ich nur in Shorts unterwegs bin

und es mich schon jetzt zu frösteln beginnt.

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Ich biege ab auf eine dunkle, unbeleuchtete Schnellstraße in den Wald.

Es ist kaum Platz zwischen Straße und Waldkante

und bei jedem vorbeirasenden Auto

bemühe ich mich, nicht umgefahren zu werden.

Wachsam wie eine Katze

marschiere ich weiter.

Abermals überholt mich ein Auto.

Ich denke mir nichts bei

doch sehe, wie es in der Ferne abbremst

den Rückwärtsgang einlegt und

nach einer gefühlten Ewigkeit

neben mir zum stehen kommt.

Zwei Mädels strecken ihre Köpfe aus dem Fenster

und laden mich zu sich ins Auto ein.

Kunststudentinnen aus Brisbane

wie ich erfahre,

die ein einsames Mädchen auf einer dunklen Landstraße

nicht ihres Weges gehen lassen wollten.

Sie ringen mir meine Destination ab

und lassen sich nicht beirren -trotz Umweg- mich genau dorthin zu echauffieren!

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Mein Trampabenteuer juckt mir unter den Nägeln.

Hätte ich alleine nicht noch viel mehr solcher Begegnungen haben können?!

Gezweifelt hab ich an meiner Sozialkompetenz

Vielleicht war ich aber lediglich nicht in meiner Spur

in meiner Authentizität

in meiner Energie

sondern hab mich abtreiben lassen

im Versuch den Weg eines anderen hinterherzulächzen.

Vielleicht sind diese Gedanken aber auch gerade gemein

egozentrisch

denn ich bin unfassbar dankbar für die Liebe

für die Verbindung

für die tiefe Gemeinschaft

die hier und da

ein kleine Abenteuer für mich bereit halten muss.

Für mich ganz allein.

PS: ICH LIEBE DICH VON GANZEM HERZEN!