Kreative Prozesse müssen angestoßen werden! Hä Anke, was genau meinst du jetzt damit?
Hello and welcome back auf meinem Blog! Echt, ich hab ewig lang nichts mehr geschrieben. Was aber nicht daran lag, dass ich nichts zu schreiben gehabt hätte! Ich hab mir einfach nicht mehr die Zeit dafür genommen und den Sinn dahinter nicht mehr bewusst vor Augen gehabt!
Punkt 1
„Es ist einfacher an Dingen langfristig dran zu bleiben, wenn ein (notwendiges) Ziel klar vor Augen steht.“
Meine Beweggründe zu schreiben:
- Gedanken sortieren! Zusammenhänge herstellen! Bewusst Strukturen erkennen! Wertebasierte Lösungen suchen! (eine Form der Meditation?!)
- Themengebiete ergreifen und sich bewusst Zeit für sie nehmen! Die Kraft der Reflexion schätzen!
- Gedanken teilen! Erkenntnisse teilen! (auch wenn momentan sehr wenige diesen Blog lesen!)
- Schreiben als Form des „kreativen Outputs“. Das Leben ist voller Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen. Entweder die Energie geht vorne rein und hinten wieder raus – oder sie wird eben in einem kreativen Prozess katalysiert und verarbeitet. Diese Fähigkeit ist eine, die geniale Künstler ausmacht. Hinzu kommt dann noch das WIE? Wie nutze ich die Energie, die ich durchs Leben bekomme? Der Blog hier gilt als Suchbewegung. Aber noch lange nicht als teilbares „Kunstwerk“ – was auch immer das genau sein soll. Hier versuche ich pur und differenziert zu sein. Mit Umwegen, die zu Unverständnis führen können. Statt mit klarem roten Faden in der Schönheit einer Struktur eine klare Position zu vertreten! Wobei ich dies irgendwann gerne erschaffen wollen würde!
Doch daneben: Wonach strebe ich langfristig im Leben? Wo ernenne ich ein Ziel? Bewusst oder unterbewusst? Im Großen oder im Kleinen?
Punkt 2
„Der Weg als Prozess sollte mit den eigenen Werten übereinstimmen“
Ich vergleich dies mal mit dem Wunsch „reich zu sein“. Viele Menschen streben den Zustand von Reichtum an! Mit diesem Ziel sind sehr viele positive Faktoren verknüpft: Sorgenfreiheit, Selbstbestimmung, Meer der Möglichkeiten, Lebensstandard, Glücksgefühl, selbstgewählter Lebensinhalt … Alle geknüpft an weitere Bedingungen, aber so die Utopie! Wenn man nun aber nicht in der Position ist reich zu erben, muss man einen anderen Weg einschlagen, um dieses Ziel zu erlangen. Und dies ist wiederrum die zentrale Frage: WIE erreiche ich mein Ziel? Das öffnet ein super großes Themenfeld! Angefangen mit der Frage, hinter welchem Geldverdiensystem ich stehen will und kann!
- Arbeit = Geld. Ich versuche durch Arbeit mein Geld zu generieren. Dabei geht es natürlich um eine größtmögliche Vergütung für den geringstmöglichen Zeitaufwand. Nun ist aber die Frage: in welchem Bereich und mit welchem Risiko? Angefangen bei der Wahl des Bildungswegs: Studiere ich nun BWL, um später ein hohes Tier in einer großen Firma zu werden, um eine hohe Besoldung zu bekommen, aufgrund der Tatsache, dass ich verwaltende und kalkulierende Verantwortung über eine Menge Angestellter und Maschinen übernehme, an denen ich dann verdiene und die meinen viel höheren Verdienst gerechtfertigten? Risiko gibt es auch hier: Knüpfe ich in meiner Laufbahn die richtigen Kontakte und „VitaminBsiere“ mich dadurch hoch? Scheitere ich an der Konkurrenz? Erlerne ich in dem Prozess wirklich die Fähigkeiten, die ich für diese hohe Position benötige und zwar auf allen Ebenen – sprich inklusive der Positionsaufstiegsfähigkeit, als auch der Positionserhaltungsfähigkeit? Aber nun mal weg von diesem „klassischen“ Prinzip nach Reichtum zu streben (siehe Zahlen der BWL-Studenten in Deutschland). Wenn für mich meine Tätigkeit nicht nur auf sicheres Geld sondern zudem auch noch auf Art der Tätigkeit (bezogen auf meine Fähigkeiten, meine Leidenschaften, meine Vorlieben, meinen Lifestyle-Vorstellungen, und meines Gesellschaftsveränderungswunsches) ausgelegt sein soll, gilt die Formel: Welche genaue Tätigkeit aus meiner selbstgewählten Branche wir bestmöglichst bezahlt? Angenommen ich interessiere mich für medizinische Angelegenheiten, wähle ich eine Arztposition in einer Praxis (evtl. sogar einer eigenen), anstelle von der schlecht bezahlten Krankenschwester im Krankenhaus? Oder gehe ich in die Politik, um das Krankensystem zu revolutionieren und nehme das Risiko in Kauf, daran zu scheitern? Und was ist mit all den Handwerklichen Betrieben, all den sozialen Betrieben? Scheitere ich dort an meinem Wunsch nach Reichtum, weil praktische Arbeit dieses Ziel ausschließt? Warum ist das System so? Warum akzeptiere ich das System so? Ist die Komlpexität des Systems der schützende Faktor, der es manchen Menschen ermöglicht „reich“ zu werden, ohne sich in Missgunst zu bewegen? Wie wichtig ist mir der Aspekt, etwas zu bewegen oder zu verändern?
„Doch tatsächlich leiden die Menschen, wenn sie sich nicht auf irgendeine Weise schöpferisch in die Welt einbringen können. Das ist ein sehr tiefer Wunsch in uns allen: die Welt einsf durch unsere Existenz durch unser wirken verändert zurückzulassen. Wenn wir das nicht können, werden wir depressiv.“
(Zitat aus „Freiheitsgeld“ von Andreas Eschbach)
„Reich sein“ ist ein langfristiger Zustand, den man erreichen will. Das Problem daran: 1. Was ist für einen reich? Wann hat man das Ziel erreicht? Oder strebt man immer weiter? Um immer mächtiger zu werden durch seine Reichtum? Und ist dies die Krankheit unserer Gesellschaft? 2. Angenommen, man wäre irgendwann mit seinem „Reichtum“ zufrieden und hat dadurch sein Ziel erreicht. Wonach strebt man dann? Oder kann einen der Zustand „reich zu sein“ wirklich langfristig befriedigen, indem man sich an den Genüssen der Welt befriedigt (Essen, Reisen, soziale Veranstaltungen,…).
Meine Grundlegende Frage also dazu: Ist Reichtum das obere Ziel oder ein hübscher Nebeneffekt, der eventuell kommt und mir ermöglicht meinen Wirkungsgrad sogar noch zu erweitern? Und ist extremer Reichtum überhaupt ein Zustand den wir in unserer Gesellschaft haben wollen oder sollte er nicht gedeckelt sein? Braucht es diese Geldmonopole für Veränderung oder wäre ein Maximalbesitzlimit eine zukunftsorientierte Idee?
- Geld durch Geld. Aktienmärkte. Zinsen. Spekulationen. Kauf von Arbeitskraft, die wiederrum Geld generiert. Das grundlegende Mindest dahinter ist: „Wer das Spiel versteht und spielt, dem ist erlaubt auf Kosten anderer Geld zu generieren.“ Da vom Prinzip aus, jedem die Möglichkeit gegeben ist, mitzuspielen, wird es gesellschaftlich akzeptiert und sogar teilweise als Win-Win-Prinzip verstanden. (Siehe Wohnungsmarkt. Ich kaufe Wohnraum, verwalte diesen und stelle ihn anderen für den höchstmöglichen Preis zur Verfügung. Der andere mietet ihn für einen Teilertrag seines Gehalts und ist zugleich befriedigt, weil er sich keine Kauf leisten könnte. Agiere ich schlau, erwerbe ich immer mehr Wohnraum und komme somit zu einem immer höheren Einkommen. Sind meine Einnahmen hoch genug, bin ich in der Lage, Verwalter für meinen Wohnraum zu engagieren und habe nun ein passives Einkommen, ohne einen Finger zu krümmen. Ist das fair?) (Siehe Aktienmarkt. Inzwischen gibt es ETFs die mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit langfristig Gewinn erwirtschaften. Lege ich mein Geld an, bekomme ich ohne Arbeit Geld hinzu – bestenfalls natürlich höher als die Inflationsrate. Habe ich große Summen zum Anlegen zur Verfügung generiere ich somit passiv genug, um frei von Arbeitspflicht zur Generierung von Geld zu gelangen. Das abstruse – ab einem gewissen Reichtumsstand kann ich komplett von meinem Geld leben und generiere sogar passiv mehr, als ich ausgeben kann. Wie konnte es zu so einem System kommen?) All diese Handlungen, die Menschen unternehmen dienen ausschließlich der Gelderwirtschaftung für Luxus und folgen keinem Gesellschaftrevolutionierendem Gedanken. Eigenwohl als oberste Priorität. Ganz nach Darwin: „der Stärkere überlebt“.
Nun bin ich in ein viel zu großes Feld eingetaucht, dass sich hier und jetzt gar nicht zur Fülle ausleuchten lässt. Worauf ich eigentlich hinauswill: Je nachdem welchen Weg ich im Leben einschlage, gilt es diesen auf mehreren Ebenen zu untersuchen: Es gibt ein übergeordnetes Ziel, dass ich womöglich dadurch anstrebe. Sei es Reichtum, eine gesellschaftliche Position, ein bestimmtes Lebensgefühl (gebraucht werden, Adrenalin, Seretoninausschüttung,…), ideologische Werte (Weltvorstellung, Glaube, Werte, System,…) oder die Erschaffung einer Gruppenzugehörigkeit (durch Familie, Firma, Religion, Verein, Organisation, Aktivismusgruppe, Partei, …). Es gibt aber auch Konsequenzen, die der Weg zur Erringung dieses Ziels mit sich bringt: Meine tägliche Tätigkeit, die Konsequenzen die daraus für meine Mitmenschen folgen, mein Verhalten und Lifestyle, dass sich für dieses Ziel anpassen muss, Werte die mit einhergehen, ohne sie aktiv gewählt zu haben und die zu hinterfragen sind und so vieles mehr.
Aber auch mein Gestaltungsfreiraum auf dem Weg zu dem Ziel und wie ich diesen nutze! Und hierbei vor allem wichtig: meine mentale Einstellung der ganzen Sache gegenüber, mein Mindest, das viele meiner Handlungen unbewusst prägt!
Punkt 3
„Widerstände trennt die Spreu vom Weizen oder wie heißt es so schön?“
Wir Menschen befinden uns im Optimierungswahn! Wir suchen ja gerade zu immer nach dem einfachsten (effizientesten und effektivsten) Weg zum Ziel. So wird es uns beigebracht. Zu kalkulieren, evtl. sogar zu manipulieren.
Wir werden aber auch verweichlicht durch Luxus und Ablenkung. Es ist einfach schnell seine Bedürfnisse auf jeglicher Ebene zu befriedigen. Geld und das heutige System ermöglichen uns heutzutage Befriedigung auf so vielen Ebenen. (Materiell –> Essen, Wohnraum, Beschäftigungsgegenstände, Ablenkung und Seretoninausschüttung durch kaufbare Medien, wie soziale Netzwerke, Streamingplattformen. Sozial –> durch soziale Medien, Datingapps, kulturelle Veranstaltungen, … ) Das ordentlich zu strukturieren käme einer Gesellschaftsanalyse gleich – ich wollte es nur einmal anreisen!
Was wir aber immer mehr verlieren: Träumen! Wirkliche Ziele frei von diesem System zu entfalten. Sich mal außerhalb der offensichtlichen Möglichkeiten zu bewegen und dann zu dem Punkt kommen sich solche Möglichkeiten zu schaffen! Vielleicht stimmt es und wir sind zu viele Menschen geworden, um dies zu gewährleisten. Vielleicht sind die meisten schon so von dem System gefangen genommen wurden, das eine Befreiung nicht möglich ist. Dann auch die Frage: Was bedeutet Befreiung eigentlich? Gibt es eine Alternative? Ist das System nicht gut wie es ist und braucht nur in kleinen Schritten im eigenen Wirkungskreis positiv gestaltet zu werden? Keine Ahnung!
Was ich weiß: Wir suchen uns einen Lifestyle aus und passen uns bei der Wahl den systemisch bedingt gegebenen Umständen an! Ob dies als gut oder schlecht zu bewerten ist, kommt auf die Position des Betrachters an!
Nun zum eigentlichen Thema: Widerstände. Sich Widerständen zu beugen und sich von ihnen lenken zu lassen ist der einfache Weg, bringt uns aber vom ersten Ziel ab und führt und bestenfalls zu einem neuem Ziel, schlechtestenfalls zur Ziellosigkeit. Gegen Widerstände anzukämpfen und sie zu überwinden, erfordert viel Energie, Disziplin, Willenskraft und Reflexion. Es macht dich angeblich „stärker“ (Stärke auf welcher Ebene?), aber bringt dich deinem Ziel näher. Je nachdem, ob dein Ziel natürlich überhaupt erreichbar ist oder ein so hochgegriffenes Ziel ist, das nur deinem Handeln eine Richtung geben soll, aber keinesfalls ein jemals zu erreichender Zustand ist. Lohnt sich das Ziel gegen die Widerstände anzuarbeiten? Bist du von vornherein zum Scheitern verurteilt? Willst du den einfachen Weg schwimmen und dabei mit einer XY Wahrscheinlichkeit glücklich sein oder ziehst du es vor eine Kämpferin / ein Kämpfer zu werden? Fragen über Fragen!
Conclusio
Ich habe keine richtige Conclusio. Wie geschrieben, dient der Blog zumindest momentan noch einer Such- und Gedankenstrukturierungsbewegung und noch lange keiner meinungsvertretenden Propaganda, die auf einer Ideologie beruht. Wobei ich selbstverständlich niemals objektiv, sondern immer nur subjektiv schreiben kann – das Einzige, was ich versuche zu leisten, sind möglichst weitreichende Fragen und Gedankenspiele aufzuwerfen. Auch soll es (noch? Werde ich irgendwann vom Durchdenken in ein zielorientiertes Handeln kommen?) nicht als Aufruf zum Aktivismus verstanden werden, dazu habe ich einfach (noch, werde ich es jemals zu einem zufriedenstellenden Ausmaß haben?) zu wenig Erkenntnisse und Einsichten. Der Roman „Freiheitsgeld“ von Andreas Eschbach, aus dem vorhin das Zitat war, endet damit (Vorsicht: Spoiler!), dass der Protagonist die ganze Falschheit in einem System erkannt und bis hin zu tiefen Strukturen aufgedeckt hat und dann aber an den Punkt kommt, wo er realisieren muss, dass er nichts verändern kann, weil das System so stark aufgebaut und abgesichert wurde, dass es unzerstörbar scheint und er sich letztendlich dem System beugt und seinen größtmöglichen Nutzen (in dem Fall wieder größtmöglichen Reichtum) daraus zieht. Der Roman behauptet auch das Kunst (in dieser zukünftigen Gesellschaft, weil dort sehr sehr viele „Künstler“ geworden sind) kaum verändernde Auswirkungen hat –> eben weil es ein Überfluss an sogenannter „Kunst“ gibt und damit die wirklich „Veränderungbringenden Kunstwerke“ wenig Beachtung erhalten. Wirkliche Macht ist in dem System nur durch Geld gegeben (auch Politiker neigen sich der Macht der Reichen). Durch das BGE, das in diesem Szenario eingeführt wurde, werden die Bürger mundtot gemacht, weil sie zu einem Mindestmaß befriedigt worden sind und die wirklich Reichen ein immer komplexeres System zur Absicherung ihrer Macht erstellen können.
Also akute Buchempfehlung „Freiheitsgeld“ von Andreas Eschbach und ich freue mich auf anregende, weiterführende Gedanken!
Vielleicht können wir aus all den Gedanken eine grundsätzliche Frage filtern: „Systemspieler oder Revolutionär?“
Dabei gibt es nicht grundsätzlich gut und schlecht, glaube ich. Auch Missionare sind in gewisser Weise Revolutionäre, aber für ihre Ideologie, ganz gleich von welcher Religion. Kreuzzüge waren ein Effekt dieser „Revolution“. Revolution beruht auf drei zentralen Fragen: Für WAS? WIE? Und was ist der PREIS?
Und in welcher Größe? Ich rede gerade viel von Systemkritik eines inzwischen globalen Systems. Ein System in extremer Größe und Komplexität. Wo gibt es kleinere Ebenen?
Und dadurch eine weitere Frage: Sind das überhaupt relevante Fragen, die Teil meiner Lebensrealität sind oder die ich zu meiner Lebensrealität machen will? Insofern, dass ich an dem Punkt bin, mich für einen Lebensweg zu entscheiden, da ich in noch keiner geraden Laufbahn drinnen stecke, in der ich überhaupt nicht vor solche bewussten Reflexionen gestellt werde, ist es durchaus relevant. Natürlich kann ich auch kopfloser an die Sache rangehen und nach natürlichen Impulsen, die mich erreichen, entscheiden. Z.B. das ich mich nach meinem aktuellen Umfeld orientiere und mich auf Werbung, Marketing, Empfehlungen und offene Positionen, die mir angeboten werden einlasse. Ein Strom, der mich immer weiter bringen wird, solange ich in einem sozialen Kontext stehe. Oder aber ich weigere mich mein aktuelles soziales Umfeld und meine aktuellen Möglichkeiten auf mich Einfluss nehmen zu lassen und begebe mich auf Suchbewegung nach weiteren Möglichkeiten und Chancen. Der Preis: das Verlassen des Gewohnten und das Risiko des Unbekannten. Steckt dahinter eine geringere Sicherheit oder nur eine von vielen GEFÜHLTE geringere Sicherheit? Frage dazu: Was bedeutet Sicherheit in dem Kontext eigentlich für mich? Bedeutet Sicherheit möglichst wenig unkontrollierte Veränderungen zuzulassen? Oder ist die eigentliche Sicherheit nicht eher, egal was für Veränderungen im Leben auf dich zukommen, mit ihnen umgehen zu können!!!
Damit schließe ich für heute! Bis bald!