Einflussnahme und Sein.
Beginnen möchte ich heute mit einem Zitat:
„Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind. Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind. Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit. Wir fragen uns: Wer bin ich eigentlich, dass ich leuchtend, hinreißend, talentiert und fantastisch sein darf? Wer bist du denn, es nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Dich selbst klein zu halten, dient der Welt nicht. Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du dich kleiner machst, damit andere um dich herum sich nicht verunsichert fühlen. Wir sollen alle strahlen wie die Kinder. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes zu verwirklichen, die in uns ist. Sie ist nicht nur in einigen von uns; sie ist in jedem Einzelnen. Und wenn wir unser eigenes Licht erstrahlen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun. Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit haben, befreit unsere Gegenwart andere ganz von selbst.“
Marianne Williamson
Manchmal traue ich mich nicht zu träumen. Ich setze Grenzen. Meist unbewusst. In meinen Gedanken. In meinem Verstand. Sie limitieren mich. Sie limitieren meine Vorstellungskraft. Sie limitieren meine Fantasie. Und damit unweigerlich auch meine Realität. Gedanken und Bewusstsein sind der Ursprung von Lebensrealität. Habe ich gehört.
Mir ist die letzten Tage wieder einmal bewusst geworden, wie viel Kraft einem Träume doch geben. Ziele. Fantasien. Prograstination ist ein Zustand schlafenden Strebens. Ziele exitieren zwar, werden aber durch limitierende Glaubenssätze verdunkelt, dadurch werden wir nicht mehr von ihnen angezogen und fühlen uns unzulänglich, während wir Stehenbleiben. Oder besser gesagt Liegenbleiben.
Auf der anderen Seite ist das Liegenbleiben aushalten zu können auch eine wichtige Fähigkeit. Das zwanghafte Streben nach Fortschritt, Optimierung und Wertschöpfung kann nicht nur ermüdend, sondern auch krankhaft werden, indem wir immer im „müssen“ / „wollen“ / „erreichen“ leben und damit Scheuklappen fürs Hier und Jetzt aufsetzen.
Alles was zu extrem und undosiert betrieben wird, führt zur inneren Disharmonie.
Diese ziemlich bekannte japanische Lebensphilosophie beschreibt den perfekten Zustand der Harmonie als „ikigai“. Hierbei werden Tätigkeiten, die wir im Leben vollbringen, auf vier übergeordnete Bereiche reduziert: Was wir lieben, worin wir gut sind, wofür wir bezahlt werden können und was die Welt braucht. Überschneidungen von zwei Bereichen werden dann als Leidenschaft, Mission, Berufung und Beruf bezeichnet. Wenn sich Mission und Berufung überschneiden, bist du zwar wohlhabendm aber mit dem Gefühl von Unsicherheit. Wenn sich Berufung und Beruf überschneiden, ist es zwar komfortabel, aber mit dem Gehühl von Leere verbunden. Wenn sich Beruf und Leidenschaft überschneiden, bist du zwar selbstzufrieden, aber mit dem Gefühl nutzlos zu sein. Und wenn sich Leidenschaft und Mission überschneiden, bist du zwar erfüllt, aber nicht wirklich reich.
Mit meinem Schauspielstudium fahre ich wohl momentan noch die Missionsschiene. Ich liebe Schauspiel und ich empfinde auch die Notwendigkeit und das Weltverbesserungspotenzial. Aber weder bin ich großartig darin, noch werde ich dafür bezahlt. Um Schauspiel jetzt zu meinem persönlichen Ikigai zu machen, muss ich lernen, groß zu träumen. Denn nur dann habe ich die notwendige Motivation, mich voll und ganz in die Sache rein zu investieren. Zu lernen. Zu proben. Zu wachsen. Und großartig darin zu werden. Das Potenzial ist da. Auch wenn Zweifel es einem absprechen. Und sobald ich gut darin bin, kann ich anfangen es zu vermarkten. Ein Netzwerk aufzubauen. Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, die richtigen Menschen kennenlernen und so auch dafür bezahlt werden.
Womit hätte ich das verdient? Was wenn du scheiterst? Wäre es nicht emotional sicherer, es gar nicht erst zu versuchen? Warum streben, wenn es anders auch okay ist?
Tja. Dann les dir nochmal das Zitat vom Anfang durch Anke! Dein Ikigai wird auch eine Bereicherung für andere sein. Aber fang doch bitte verdammt nochmal an, daran zu glauben!
Hierbei möchte ich mich bei drei Personen bedanken, die mich zu diesen Einstellungsansätzen inspiriert haben. Wobei, eigentlich sind es sogar sechs:
- zum einen Svitlana, die mir das Anfangszitat gezeigt hat und mit mir viel psychologisch reflektierte
- meinem Freund, der für mich träumt und mir sagte: „Hey, du musst an dich selber glauben und nicht die ganze Zeit in Alternativen leben.“
- meiner Sprachlehrerin, die mir reflektierte, dass ich oft vertikal – sprich in meiner Schutzblase spreche, statt in den horizontalen Beziehungskanal zu gehen und Einfluss zu nehmen
- meinem Studiumkollegen, der ein krasser Hustler ist und dessen Produktivität und Tatendrang inspirierend ist
- meinem Arbeitskollegen aus Augsburg, der mit mir über das Ikigai Model sprach und ein inspirierendes Mindset vertritt
- und meinen Eltern, die mir die finanzielle und selbstbestimmte Freiheit gewährleisten
Nun müssen Worte auch Taten werden. Die Angst vorm Scheitern, die Angst vor Zurückweisung, die Angst vor Rückschlägen muss abgelegt werden.
Stattdessen kommt die Berechtigung des „Seins“. Und die Berechtigung der „EInflussnahme“. In Harmonie!